Auf Augenhöhe: Aus Geflüchteten werden Botschafter

Seit 2015 kümmert sich das KESS-Team „Integration“ im Auftrag der Samtgemeinden Wathlingen und Flotwedel um Geflüchtete; Unterstützt wurden und werden sie dabei von zahlreichen Ehrenamtlichen, die unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ die neuen Nachbarinnen und Nachbarn darin unterstützen, selbständig zu werden. Einigen Geflüchteten fällt dieses schwerer; sie sind in Gedanken oft bei ihren Familienangehörigen, die noch immer in Flüchtlingslagern oder direkt in Kriegsgebieten leben. Andere, oft Jüngere ohne eigene Familie, haben den Wunsch, sich dauerhaft und schnell in die deutsche Gesellschaft einzubringen. Sie lernen intensiv Deutsch und engagieren sich mittlerweile für Ihre Landsleute. 

Eine kleine Gruppe von ihnen hat jetzt einen weiteren Meilenstein erreicht: Seit 2017 nehmen sie im KESS an einem zusätzlichen Mentorenprogramm teil. Sonntags „büffeln“ sie mit einem Universitätslehrer neben Studium oder Ausbildung Deutsch auf B2 bis C1-Niveau und qualifizierten sich dadurch jetzt für ein Ehrenamtlichen-Kompetenztraining. 

Dieses wird vom KESS für deutsche und nicht deutsche Engagierte – über Bundesfördermittel finanziert – angeboten. 

Trainer ist der erfahrene Sozialpädagoge Andreas Sedlag, der in 2016 schon 45 deutsche Ehrenamtliche mit seinen Seminaren begleitete. In fünf Modulen lernten die Teilnehmenden, professionell mit ihrer Rolle als Helfer*in umzugehen und trotzdem dabei auch „für sich selbst zu sorgen“. Mit dem Erwerb neuer Kompetenzen wurde – gerade auch in schwierigen Situationen – ein Perspektivwechsel möglich, der an der einen oder anderen Stelle auch „ein Loslassen“ erleichterte.

„Wir freuen uns auf unsere neuen Kollegen“, betonen Sigrid Thöling, Ghassan Tahboub und Peter Klages, die sich im KESS hauptamtlich um den Bereich „Integration“ kümmern. „Jetzt können wir uns aktiver auf Augenhöhe begegnen und begrüßen „die Neuen“ im Kreise unserer Botschafter.“ 

 

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